Ein Kommentar zur aktuellen Sportplatzfrage

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schwedtersport
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Ein Kommentar zur aktuellen Sportplatzfrage

von schwedtersport am 04.09.2014 12:02

(www.schwedter-sport.de) Zur Zeit wird innerhalb der Gremien der Stadtverwaltung eine überarbeitete Sportstättenplanung vorbereitet. Fortschreibung der Sportentwicklungs-/Sportstättenentwicklungsplanung der Stadt Schwedt/Oder Da stimmen aber Leute ab, die selber von sich sagen, sie haben keine Ahnung von Fußball. Mal davon abgesehen, daß diese Vorlage eher eine Bestandsaufnahme, als ein Konzept ist. Das Einzige, was darin beschlossen wird, ist die Schließung des Platzes Bildungszentrum. Ansonsten kann die Stadtverwaltung danach wieder handeln wie sie möchte. Zwar wurden die Vereine über Fragebögen in diese Bestandsaufnahme einbezogen, und das durchaus aufwendig erstellte Papier enthält zahlreiche wichtige statistische und interessante Daten, aber in der Endkonsequenz spiegelt sich das in diesem Papier kaum wieder. Ein Beschluß dazu reit sich ein in so durch gewunkene Vorhaben wie z.B. die von der SVV beschlossene Waldbad-Schließung. Am Ende stand ein Abriß, den man nicht beschlossen hatte. Alles Andere ist ungenauer Murks. Diese Vorlagen müssen für Abgeordnete, die nicht überall Insider sein können, genauer ausgearbeitet werden.

Das Problem Platzschließung (damit meine ich die Wahl des zu schließenden Platzes) sollte auch ausgeklammert werden. Man sollte den Dreiklangplatz schließen und das Bildungszentrum behalten. Die Schulen sind kein Argument. Denn mit einer kleinen Leichtathletikanlage wäre dort allen genüge getan. Den Rest des Platzes könnte man zu einer Parkanlage mit Grillplätzen umgestalten. Direkte Anwohner gibt es nicht und die Polizeiwache wäre auch in der Nähe. Rennen können Sportler auch durch einen Park. Fußball muß dort auf einen Normplatz nicht gespielt werden.
Dann wird den Laienentscheidern ein Überschuß von 4 Plätzen suggeriert, der praktisch nicht existiert, weil die 4 aufgeführten Tennenplätze eigentlich nicht nutzbar sind. Dann gehts dort nur um Trainingsbedarf, die Notwendigkeit für den Wettkampfbetrieb fehlt. Die Klärung von Kostenübernahmen, wenn Fremdvereine z.B. einen Kunstrasenplatz im Winter nutzen wollen fehlen ebenso. Desweiteren steht nichts drin über die Kegelbahn in der Waldsportanlage (vor einigen Monaten erst mit großem privaten Arbeits- und Finanzaufwand der Mitglieder saniert, dort wird 2. Bundesliga gespielt), falls die Sportplätze dort nicht mehr benutzt werden können. Denn dann kann die Bahn dort auch nicht mehr bleiben. Die SSV-Bahn reicht in der Keglerhochburg Schwedt allein nicht aus.
Es fehlen bei der Aufführung von Erhaltungsarbeiten für Rasenplätze diverse Arbeiten wie Walzen, Sanden, Löcher stopfen, Vertikulieren. Der Preis für einen akzeptablen Kunstrasenplatz wird geschönt, oder man plant zu kleine Plätze. Dann sehe ich persönlich grundsätzlich einen Bedarf von 3 Kunstrasenplätzen und nicht nur 2. Es fehlt ein Hinweis für die Ausschuß- und SVV-Mitglieder, daß Kunstrasen kein Allheilmittel zur Kostenstraffung ist. Diese Plätze sind nur eine Ergänzung für den Trainings- und Wettkampfbetrieb in den kalten Jahreszeiten und für eine solide Grundausbildung. Zu anders ist das Spiel und die Verletzungsgefahr durch kurze abrupte Bewegungsabläufe und erhöhte Belastung des Körpers steigt. Daher sind Kunstrasenplätze kein dauerhafter Ersatz für Rasenplätze. Das sollte man den Abgeordneten schon mal erklären, die vielleicht denken, na dann machen wir doch komplett Kunstrasen und sparen uns die Kosten für die Pflege der Rasenplätze.
Genauso ist die qualitative Benotung der Plätze zu positivt. Außer den neuen Anlagen in Criewen und dem Külz verdient nicht ein Platz die Note 3 mehr. Vierraden weist eine große Schräge auf. Andere Plätze weisen, durch eingeschränkte Mittel verursachte, mindere Rasenqualität aus. Heinrichlust ist inzwischen ein kompletter Sanierungsfall. Es fehlen bei der Aufstellung der notwendigen Arbeiten für dieses Objekt Maßbahmen zur Sicherheit. Bereits 1994 wurden der Splitt auf den Traversen (kann geworfen werden), ein fehlender Sicherheitszaun, Gästeblock u.a. vom Verband beanstandet. Schon damals lehnte die Stadtverwaltung dies ab wegen der Kostenfrage. Auch wenn in der Regel kein hohes Zuschaueraufkommen auf absehbare Zeit vorkommen wird, so kann es jederzeit zu Pokalspielen mit Mannschaften, die sogenannte Problemfans mitbringen, kommen.
Weiterhin wird wieder die demografische Keule geschwungen. und ein sinkender Bedarf suggeriert. Durch den hohen Rentneranteil wird dieser aber so nicht eintreten, da der, die Sportplätze nutzende Bevölkerungsanteil, bereits die Struktur einer 25.000 bis 27.000-Einwohnerstadt aufweist. Man unterliegt auch dem Irrglauben, daß die "Beliebtheitsfrage" des Platzes Dreiklang mit dem Bau eines Vereinsgebäudes geklärt wäre. Mitnichten, denn dazu wird dieser Ort von zu vielen anderen Personengruppen frequentiert im Moment. Ganz davon abgesehen, daß dieses "städtebauliche Loch" beseitigt werden sollte. Man muß also auch ideell und organisatorisch auf dem Dreiklangplatz etwas ändern. Das scheint der Stadtverwaltung offensichtlich nicht klar zu sein. Verständlich, denn von der Organisation eines Sportvereines hat auch in der Stadtverwaltung niemand richtig Ahnung. So entstehen nämlich unrealistische Auffassungen von einer gemeinsamen Platznutzung, die in der Praxis schon am Schlüsseldienst und fehlenden Kabinen kranken. Von einer Regelung für Beschädigungen oder Materialverluste (Bälle, Stangen, Leibchen verschwinden ja auch mal), sowie Versicherungen ganz zu schweigen. Böses Blut zwischen Vereinen wäre da vorprogrammiert.
Und ganz wichtig, die bessere Finanzausstattung der Vereine, die teilweise seit 15 Jahren den gleichen Pflegezuschuß bekommen, obwohl sich alle Nebenkosten enorm verteuert haben.

Fazit: diese Vorlage ist kein Konzept, welches den Namen verdient. Es ist nur eine Handlungslegitimierung für die Stadtverwaltung, die sich im Ernstfall jederzeit wieder herauswinden kann (entweder mit dem Verweis auf dieses dürftige Sportstättenentwicklungskonzept oder finanziell), wenn es zu Problemen kommen wird. Die Stadt hat bei den Fußballplätzen einen Investitionsstau provoziert und steht nun vor einer gewaltigen finanziellen Aufgabe. Zuletzt fehlt auch ein Hinweis auf die Dringlichkeit dieser Platzertüchtigungen, die keinen Zeitaufschub mehr dulden. Die schwedter Fußballvereine sind inzwischen im Wettbewerbsnachteil. Die Fußballplätze sind auch ein Aushängeschild der Städte und Gemeinden nach dem Motto: zeige mir Deine Sportanlagen und ich weiß wer Du bist. Vielleicht hat man auch vor, dies alles zu berücksichtigen. Allein mir fehlt, mit Verweis auf das bisherige Verhalten der Stadtverwaltung in dieser Frage, der Glaube. Die Fußballplätze stehen nicht umsonst in der Reihe sanierter Sportanlagen, ganz hinten. Die Sache brennt inzwischen und muß schnellsmöglich ordentlich geklärt werden und nicht so lapidar.

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Es wurden bereits die Sportplätze Wasserturm, Kraftverkehr/Kniebusch und Wohnlager (siehe Foto) geschlossen.

(Text & Foto Dirk Sill)

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