(Portrait) Kenneth Schröder – eine Erfolgsstory uckermärksichen Sportes
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
(Portrait) Kenneth Schröder – eine Erfolgsstory uckermärksichen Sportes
von Admin am 01.09.2011 11:22Schon im Kindergartenalter wurde Kenneth Schröder aus Passow mit dem Bogensportvirus infiziert, es sollte daraus eine unglaubliche Erfolgsstory werden. Anfangs belief sich das Bogenschießen beim 4-jährigen Kenneth auf selbstgebaute Bögen und selbstgebastelte Pfeile mit echten Gänsefedern. Erste Ziele waren Melonen, Kürbisse und Strohballen auf dem Feld hinterm Haus in Passow. Im Sommer 2003 führte ihn ein Urlaub nach Norwegen, wo er seinen ersten „echten" Bogen kaufte, ein Compoundbogen. Dieser Bogen gehorchte ihm jedoch nicht gleich, denn er war für sein Alter noch zu schwer, aber er gab nicht auf. Wie es der Zufall so wollte, fand 2004 in Jamikow das alljährliche Sommerfest für Kinder statt, an dem auch Kenneth mit seiner Oma teilnahm. Dort trafen sie auf den vom Schönower SV betreuten Bogensportstand, die seine ungewöhnliche Treffsicherheit bestaunten und ihn überzeugten dem im Nachbardorf beheimateten Bogensportverein beizutreten. Im Oktober 2004 schloss er sich dann dem Schönower Sportverein an, der sein Talent in die richtigen Bahnen lenkte. Die Schönower Trainer Katrin Wallura und Uwe Neugebauer-Wallura waren von der ersten Trainingsstunde an vom Können des sechsjährigen aus Passow überzeugt, das beim Training beim damaligen Schönower Landesleistungsstützpunkt und an der Passower Grundschule gefördert wurde. „Kenneth zeichnete eine stetige Neugier aus, alles wollte er übers Bogenschießen wissen, seine Eltern und Großeltern sind mittlerweile ebenso fachlich versiert wie Kenneth selbst", weiß Trainerin Katrin Wallura heute zu berichten. „Sein Talent, seine Zielstrebigkeit, sein Trainingsfleiß, seine Nervenstärke und vor allem die Unbekümmertheit passt in die Linie erfolgreicher uckermärkischer Bogenschützen der vergangenen 15 Jahre, die mit Anne Pavel (SSV PCK 90 Schwedt) und Maximilian Juncker (Schönower SV) begründet wurde" kommt Katrin Wallura ins Schwärmen wenn sie von ihrem heute jugendlichen Schützling spricht. Die sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. In sieben Wettkampfjahren wurde Kenneth von 2005 bis 2011 insgesamt neunmal brandenburgischer Landesmeister, zudem stand er viermal als Ostdeutscher Meister auf dem obersten Treppchen. Hinzu kommen zahlreiche Siege bei Schulsportmeisterschaften und brandenburgischen Ranglistenturnieren. Zweifacher Deutscher Meister in der Altersklasse U12 wurde Kenneth in der Kombination des Laufens und Schießens in den Jahren 2007 und 2009. Kenneth, der im September am Tag der Ostdeutschen Meisterschaften des Jahres 2011 vierzehn Jahre alt wird, ist in der Bogensportszene als der Schütze der Silbermedaillen bekannt. Die vorläufige Bilanz seiner sportlichen Erfolge im Deutschen Bogensport Verband (DBSV) weisen vier Silbermedaillen bei den Deutschen Meisterschaften 2009 und 2010 auf, wo er sowohl in der Halle als auch im Freien für die SSV PCK 90 Schwedt startend für Furore sorgte. Die sportlich wertvollsten Silbermedaillen holte er nach eigenen Aussagen als zweifacher Deutscher Vizemeister bei den Deutschen Meisterschaften des Deutschen Schützenbundes im Sportjahr 2011 für den Schönower SV, als er sich in den Blickwinkel des Bundestrainers schoss. Im Konzert der besten Schülerschützen Deutschlands schoss er bei der Deutschen Meisterschaft im Freien des Jahres 2011 mit 679 Ringen einen absoluten deutschen Spitzenwert, der in Brandenburg sicher für viele Jahre als Landesrekord geführt werden wird. Hinzu kam der Silberplatz im Länderkampf gegen die Republik Polen, als er erstmals für Deutschland starten durfte, auch hier gelangen ihm mit 665 Ringen ein Topergebnis auf der 40m Distanz. Den emotional schönsten Erfolg feierte er als „Schwedter Sportler des Jahres 2009" , als er als 12-jähriger die Gunst des Schwedter Sportpublikums auf seiner Seite hatte und dafür sorgte das erstmals ein Bogenschütze ganz oben auf dem Podest stand, 2010 wurde er bei der Sportlerumfrage des Kreissportbundes der Uckermark zudem auf den 2.Platz gewählt. Der Teenager geht mittlerweile auf das Angermünder Einstein Gymnasium und versucht Schule und einen vor allem vor Meisterschaften erhöhten Trainingsumfang unter einem Hut zu bekommen. Es kommt ihm dabei zu Gute, dass er im Winter in Schwedt bei der SSV PCK 90 Schwedt regelmäßig trainieren kann, im Sommer wird er weiterhin vom Schönower SV auf dessen Bogensportanlage fachlich betreut. Seit Oktober 1996 gibt es im Schönower SV die Abteilung Bogensport. Bereits vier Jahre später schoss die damals 12-jährige Sabrina Dorn den ersten DEUTSCHEN REKORD eines Schönower Schützen, zehn Jahre später folgte am 04.Dezember 2010 der zweite DEUTSCHE REKORD eines SSV-Schützen. Kenneth Schröder aus Passow gelang es, sich mit seinem Ergebnis des Hallenturniers in Strausberg in die Geschichtsbücher des deutschen Bogensportes zu verewigen. Von 60 geschossenen Pfeilen traf Kenneth sagenhafte 47-mal seinen Pfeil ins GOLD, dem gelben Mittelpunkt einer Bogenscheibe, dessen Durchmesser nur sechs Zentimeter groß ist, die Distanz in der Halle beträgt 18m. Der damit verbundene neue DEUTSCHE REKORD liegt nun bei unglaublichen 582 Ringen, der alte Rekord stammte aus dem Jahr 1997 mit 580 Ringen, gekrönt wurde der Rekord durch einen sogenannten „Robin-Hood-Schuss", einen solchen Treffer beim Bogenschießen hat man, wenn der Schütze einen bereits in der Scheibe steckenden Pfeil „aufspießt". Für die nationalen Hallen-Meisterschaften des DBSV war der junge Passower Schütze damit Titelfavorit Nr.1, ein Start bei der Hallen-DM des DBSV blieb ihm aber versagt, der brandenburgische Landesverband meldete seinen Topfavoriten nicht, weil dieser nicht bei der Landesmeisterschaft am Start war. Bleibt nun die Hoffnung, dass Kenneth sich bei der DM im Freien in Erftstadt schadlos hält und sich endlich das ersehnte DM- Gold erschießt.
U.Neugebauer-Wallura, (30.08.2011)